Kölns-Risse: Ich habe momentan ganz viel Lust und Spaß am Fußball


Kölns-Risse: Ich habe momentan ganz viel Lust und Spaß am Fußball
Bild: dfb.de
Die aktuelle Kölner-Mannschaft zeichnet vor allen Dingen aus, dass neben vielen Eigengewächsen vor allem auch einige gebürtige Kölner, wie zum Beispiel Timo Horn, Patrick Helmes oder auch Marcel Risse im Kader stehen. Der offensive Mittelfeldspieler Risse ist ne echte „kölsche Jong“, denn er ist in Köln-Kalk geboren und aufgewachsen. Bei ihm wird Identifikation mit dem Domstadtverein und der Stadt folglich groß geschrieben. Auch nach einem Vierteljahr kann er fröhlich konstatieren: „Genau die richtige Entscheidung war es.“ Am heutigen Dienstagabend spielt Risse mit den „Geißböcken“ bei seinem Ex-Verein FSV Mainz 05. Grund genug, um mit „dfb.de“ ein ausführliches Gespräch über diese Partie und viele andere interessante Themen zu führen.

„Es herrscht für Kölner-Verhältnisse Ruhe im Verein“

Vom ersten Augenblick seines Wechsels zum FC ist für jeden eingefleischten Fan ersichtlich gewesen, dass Risse sich einen Herzenswunsch erfüllt hat für seinen Heimatverein spielen zu können. Über die Stärken seiner neuen und alten Heimat weiß er zu berichten: „Alles zusammen. Für mich ist Köln eine der schönsten Städte Deutschlands. Da ich hier geboren wurde, sind die Verbindungen nie abgerissen. Meine Familie und meine Freunde wohnen noch hier. Die Menschen sind sehr offen. Man lernt innerhalb kürzester Zeit jemanden kennen – all das das macht Köln für mich aus. „ Die Entwicklung bei den Rheinländern hat er wie folgt registrieren können: „Der FC hat in den letzten Jahren ein ständiges Auf und Ab erlebt, sowohl auf als auch neben dem Platz. Seit der letzten Saison sehe ich aber einen klaren Fortschritt in der Entwicklung, was den Kader, das Umfeld und die Fans angeht. Dieses Jahr wurde ein weiterer Schritt nach vorne gemacht. Es herrscht für Kölner Verhältnisse richtig Ruhe im Verein.“

„Den Schritt nach Leverkusen bereue ich nicht“

Erst mit 23 Jahren kam Risse zum 1. FC Köln. Davor kickte er für Bundesligisten wie den 1. FC Nürnberg oder den FSV Mainz 05. Seine fußballerische Ausbildung hat er beim Kölner-Lokalrivalen Bayer 04 Leverkusen erleben dürfen, was er jedoch keineswegs missen möchte, wie er gegenüber „DFB.de“ deutlich machen kann: „Ich wurde in der Jugend von Leverkusen gescoutet. Diesen Schritt bereue ich nicht, denn ich weiß nicht, ob ich sonst heute dort wäre, wo ich bin. Eines war mir aber immer klar: Irgendwann kommt der Schritt zum FC. Dass es jetzt soweit ist, freut mich total.“ Und er nennt Gründe, warum es für ihn die absolut richtige Entscheidung dargestellt hat, wenn er sagt: „Zum einen, weil ich wieder richtig viel Spaß beim Fußballspielen habe. Das ist für mich das Wichtigste. Wenn man nicht zeigen kann, was man draufhat, macht der Job nicht viel Spaß. Zum anderen, da wir ein tolles Team haben.“

Defensive Disziplin, offensive Qualität

Es gibt in den ersten beiden Ligen in Deutschland nur drei Teams, die noch gänzlich ohne Niederlage durch die bisherige Saison gegangen sind. Neben den europäischen Spitzenmannschaften Bayern München und Borussia Dortmund aus der Bundesliga ist es der 1. FC Köln, der bei drei Siegen und fünf Unentschieden bisher noch ohne eine „Null-Punkterunde“ ausgekommen ist. Auch dazu hat Risse eine klare Meinung und versucht dies zu begründen: „Unser gutes Zusammenspiel aus Offensive und Defensive. Wir stehen sehr gut, lassen wenige Chancen zu. Alle Mann auf dem Platz haben erst einmal die Priorität, kein Tor zu fangen. Und offensiv haben wir mit Ujah, Helmes, Peszko, Halfar, mir und den anderen richtig viel Qualität.“

„Ich will vorangehen, auf dem Platz und auch daneben“

Vielleicht gibt es in der 2. Bundesliga keine Mannschaft, die über solch eine personelle Qualität wie der 1. FC Köln verfügt. Trotzdem gab es im letzten Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern nur ein enttäuschendes torloses Remis. Risse zollt dem Gegner mächtig Respekt, wenn er deutli
ch macht: „Das stimmt. Kaiserslautern war ein richtig guter Gegner. Das Spiel war sehr ausgeglichen. Mit dem Punkt können beide Mannschaften zufrieden sein.“ Deutlich effektiver als im Lautern-Spiel konnte der Blondschopf sich im bisherigen Saisonverlauf präsentieren, als er mit fünf Treffern in den ersten neuen Pflichtspielen glänzen konnte. Er weiß jedoch auch, dass es noch weiteres Steigerungspotential geben kann: „Ich habe momentan einfach ganz viel Lust und Spaß am Fußball. Das drückt sich bei mir auch in der Torausbeute aus. Mit den fünf Toren bin ich zufrieden, habe aber noch Luft nach oben. Ich möchte mich von Spiel zu Spiel weiter verbessern.“ Über seine Rolle im Kölner-Team urteilt er wie folgt: „Ich will vorangehen, auf dem Platz und auch daneben. Das macht man nicht durch Sprüche, sondern über eine professionelle Einstellung, die ich auch in Mainz gelernt habe.“

„Eine langwierige Verletzung hat mich zurückgeworfen“

Durch eine Knochenstauchung ist er beim FSV Mainz 05 etwas außer Tritt gekommen, nachdem er zuvor aufgrund seiner fußballerischen Klasse und seiner hohen taktischen Disziplin ein sehr gutes Verhältnis zu Trainer Thomas Tuchel pflegen konnte. Nun hat er folgende Erinnerung an seine Zeit in Rheinhessen: „Ich hatte einen sehr guten Start in Mainz. Ende 2011 hat mich dann eine langwierige Verletzung zurück geworfen. Danach habe ich den Anschluss nicht mehr gefunden. Das hatte aber nichts mit Thomas Tuchel zu tun.“

Köln möchte Mainzer-Unsicherheit ausnutzen

Der FSV Mainz 05 wird ganz gewiss kein leichter Gegner werden. Trotz drei Niederlagen in Serie kann in diesem Zusammenhang der berühmt-berüchtigte Spruch vom angeschlagenen Boxer wieder bemüht werden. Das großartige Potential haben die Mainzer nämlich mit drei Siegen zum Auftakt eindrucksvoll beweisen können. Risse möchte mit seinem Team die mögliche Verunsicherung geschickt ausnutzen: „Der Start war wirklich außergewöhnlich gut. Die drei Niederlagen, zwei davon zu Hause, haben sie aber bestimmt ein bisschen verunsichert. Diese Unsicherheit wollen wir für uns nutzen. Trotzdem bleiben sie für mich klarer Favorit am Dienstag.“ Folgende Stärken nennt er: „Sie spielen seit Jahren ein sehr aggressives Pressing, vor allem zu Hause. Dazu kommt das schnelle Umschaltspiel in die Spitze nach Ballgewinn, was sie sehr gefährlich macht.“

„Vielleicht können wir die Mainzer als Vorbild betrachten“

Dabei empfiehlt er dem 1. FC Köln noch, dass er in gewisser Hinsicht den FSV Mainz 05 auch zumVorbild nehmen sollte, da dort mit vergleichsweise wenig Geld eine enorme Leistung gebracht werden konnte: „ Beide haben einen Dom in der Stadt, der eine ist ein bisschen größer, der andere kleiner. Beide spielen mit rot-weißen Trikots. Beide Städte sind sehr schön und liegen am Rhein- Spaß beiseite: Vielleicht können wir die Mainzer, was die Entwicklung der letzten Jahre angeht, als Vorbild betrachten. Das ist zwar für einen Traditionsverein wie den 1. FC Köln nicht selbstverständlich. Was die Spielphilosophie und das ruhige Vereinsumfeld angeht, ist uns Mainz aber noch voraus. Wir sind aber auch auf einem guten Weg.“


Informationen
Quelle: dfb.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: FSV Mainz 05, 1. FC Köln, Marcel Risse, Thomas Tuchel
Datum: 24.09.2013 09:59 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-koelns-risse--„ich-habe-momentan-ganz-viel-lust-und-spass-am-fussball“-7824.html
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